Mein Weg zurück zur Sprache

Veröffentlicht im Mai 2019

Tagtäglich arbeiten wir mit und für unsere kleinen und großen Patienten.

Eine besondere Aufgabe ist die Betreuung von Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben. Neben zahlreichen körperlichen Einschränkungen und einer hohen seelischen Belastung, kämpfen diese Menschen häufig mit einer schweren Sprachstörung. Unsere Aufgabe in der logopädischen Therapie ist es, für jeden individuell seinen Weg zurück zur Sprache und damit ins Leben zu finden. Dabei kommen wir natürlich eng mit dem persönlichen Leben des Patienten in Kontakt, werden ein fester Bestandteil des Alltags und manchmal sogar fast ein Teil der Familie. Umso mehr freuen wir uns über die Fortschritte, die jeder mit großer Anstrengungsbereitschaft vollbringt.

Der folgende Text wurde im März von einem meiner Patienten geschrieben. Nach seinem Schlaganfall 2015 konnte er überhaupt nicht sprechen. Zusätzlich leidet er unter einer psychischen Erkrankung. Das Aufschreiben seiner Gedanken war für ihn der Schlüssel zur Sprache.

Draußen ist Vollmond

Nach einem halben Jahr kam Renate zur Nachfeier von Ruths Geburtstag. Sie schenkte Ruth ein Buch mit Schriften und Bildern von Vincent van Gogh und für mich sogar einen Film aus England. Wir tranken Kaffee, aßen Ruths Kuchen und ich rauchte eineinhalb Stunden lang nicht. Sie sprach über ihre Mutter, mit der sie zusammen lebt. Es war schön, dass sie kam. Ein einziges Stückchen „Mon Cheri“ nahm sie.

Heute Abend kamen Ulrich und Gisela und gaben mir, wie er sagte, einen „Kräpel“. In Wirklichkeit waren es 3 Pfannkuchen.

Ich träume auf dem Balkon hier am Abend des Märzens zu dem Mond und seinen weiß-blauen Strahlen. Ich dachte an die Astronauten auf dem Mond. Damals war ich 16 und staunte auch da schon über den Mond.

Ich dachte auch heute an Liebesphantasien unter dem Mond. Ich habe eine Frau, die mondsüchtig ist. Das stimmt sehr!

4 Enkel von ihr und mein Sohn ist schon 11 Jahre weg. Ich glaube fest, auch er staunt den Mond an mit seinen Strahlen.

Der Mond bewegt mich. Das ist Liebe! Liebe ist kein Abenteuer und sie macht frei.

Ich freue mich sehr, den Mond zu trinken, besser gesagt zu schlürfen, gerade jetzt da es Vollmond ist.

Ein Kuss für meine Frau nachher, weil Sie diesen Text aufgeschrieben hat.

Innigsten Dank an meine Frau. Vielen Dank an Fr. Beyer.

 

MR

 

Gerne finden wir auch Ihren Weg zurück zur Sprache – mit Herz und Kompetenz! Rufen Sie uns an: 0162 91 57 922

Herzliche Grüße Ihre Maria Beyer